Eine Klasse bekommt Besuch


meet2respect zu Gast in der 8 C5


Religion ist für viele Schüler*innen an der HPS wichtig. Daher war die 8 C 5 ziemlich aufgeregt, als sie Anfang Oktober Besuch von gleich zwei religiösen Respektspersonen bekam.
Ender ist ein Imam, also ein muslimischer Geistlicher, und Elias ist ein Rabbiner, ein jüdischer Geistlicher. Gemeinsam engagieren sie sich bei dem Projekt „meet2respect“.

Gegründet wurde das Projekt nach einem schlimmen Vorfall: Zwei Männer hatten 2019 den Rabbiner der Jüdischen Gemeinde von Berlin, der gemeinsam mit seinem Kind unterwegs war, auf Arabisch beschimpft und bespuckt.
Leider geschehen solche Anfeindungen und Übergriffe gegen Jüd*innen nicht selten. Denn viele Menschen haben negative Vorurteile gegenüber Jüd*innen. Dieses negative Denken hängt u.a. mit dem Konflikt zwischen Israel und den Palästinenser*innen zusammen. Aber in vielen Fällen haben die Vorurteile vor allem auch damit zu tun, dass die meisten von uns gar keine Jüd*innen kennen. Das heißt: man redet oft über Jüd*innen, aber sehr selten auch mit einem Juden oder einer Jüdin.


Die Schüler*innen der 8 C5 lauschen gebannt den Worten des Schulleiters.
(Foto: Max Amende)

Genau diese Gelegenheit hatte die C 5. In dem Workshop konnten sie Elias und Ender ihre persönlichen Fragen stellen. Eine zentrale Erkenntnis für die Klasse war es dabei, dass Juden und Muslime sehr viele Gemeinsamkeiten haben. Viele der religiösen Pflichten, die Muslim*innen praktizieren, werden auch bei Jüd*innen befolgt: es gibt z.B. eine rituelle Waschung vor dem Gebet, welches mehrmals am Tag verrichtet wird. Ebenso gibt es in beiden Religionen ein Verbot Schweinefleisch zu essen – wobei bei den Speisevorschriften die jüdischen Gesetze sogar noch strenger sind als die muslimischen, weil sie verbieten, dass man Fleischiges und Milchiges zusammen isst. Das heißt z.B., dass ein halal Cheeseburger für Jüd*innen nicht erlaubt ist.

Spannend war auch die Frage, warum beide Religionen, deren wichtigste Botschaft doch eigentlich die Liebe ist, so streng gegenüber homosexuellen Menschen sind. Und auch hier waren sich Ender und Elias einig: beide Religionen verbieten, dass lesbische Mädchen oder Frauen genauso wie  schwule Jungs oder Männer ausgegrenzt und schlecht behandelt werden.

Autorin: Ursula Krieger

0 Kommentare

Eine Antwort hinterlassen

Log in with your credentials

Forgot your details?