Zum elfjährigen Jubiläum des Houseclubs – einem Ort, an dem Jugendliche ihre Kreativität ausleben können – hat unter anderem die 9B1 eine kleine Ausstellung vorbereitet zu der Frage, was die Jugend heutzutage bewegt. Dementsprechend gab es zusätzlich nach der Ausstellung auch einen kleinen Spaziergang zum Mehringplatz, der eine kleine Minidemo darstellen sollte.
In ihrem Projekt ging es also um die Meinung der Schüler*innen und alles, was sie in ihrem Alltag beschäftigt. So kam es auch zu dem Namen des Projekts „Unsere Meinung“, worin viele verschiedene Themen wie Rassismus und Akzeptanz oder auch Sexualität und Liebe behandelt und bearbeitet wurden.
Begonnen hat alles mit der Frage, wie für sie eine bessere Welt aussehen würde. Jede einzelne Gruppe hat auf verschiedene Art und Weise dargestellt, wie ihre Utopie aussehen sollte. Eine Utopie ist die Vorstellung einer persönlich perfekten Welt, also „unsere“ perfekte Welt.
Eine Variante dieser Darstellung war ein aktivistisches Alphabet, eine Art Bedürfnissammlung von A bis Z der 9B1, die keine Grenzen hatte und in verschiedenen Sprachen ausgedrückt werden konnte.
Die Klasse hat zudem viele verschiedene Plakate hergestellt, die ebenfalls „unsere Meinung“ veranschaulicht haben. Dies führte dann zu einem Zusammenschluss, in der die Klasse alles auf einer Demonstration präsentiert hat. Die Klasse übernahm die gesamte Verantwortung für diese. Gebraucht wurden u. a. drei Moderator*innen sowie zwei Schüler*innen für die Technik.
Um 18 Uhr traf sich die Klasse mit ihren Gästen vor dem Houseclub. Die Moderator*innen Mustafa, Seray und Tida begrüßten zunächst alle und gaben erste Informationen zur Veranstaltung. Daraufhin hat sich die gesamte Klasse den Gästen vorgestellt. Die Moderator*innen erklärten anschließend den Gästen alle Regeln und die Route der Demonstration und für was diese steht.
Unterwegs gab es immer mal wieder kleine Pausen, um vorbereitete Audiodateien anzuhören. Freiwillige, die über ihre Probleme und Erlebnisse aus dem Leben berichten wollten, wurden interviewt, um Ausschnitte dieser als Teil der Veranstaltung zu verwenden.
In diesen Audiodateien wurden Themen besprochen, wie z. B. Politik, Schule, Religion, Rassismus und Liebe. Am Mehringplatz endete die Demonstration mit einer sehr sensiblen Audiodatei, einer anonymen Person, die über rassistische Erfahrungen aus der Vergangenheit berichtete. So endete das Projekt der B1.
Ermöglicht hat dieses Projekt der Houseclub, ein Ort der Begegnung zwischen Künstler*innen und Schüler*innen. Der Club arbeitet seit vielen Jahren mit den Schüler*innen der Hector-Peterson-Schule. Meistens handeln diese Projekte und Experimente vom Alltag der Jugendlichen, deren Problemen und wie diese behandelt werden möchten.
Auch die zwei Künstlerinnen der 9B1, Huda und Cennet, haben das Projekt daran ausgerichtet. Sie haben sich mit der Klasse zusammengesetzt und haben geholfen, die Bedürfnisse der Klasse kreativ darzustellen. Durch die Auseinandersetzung mit all den wichtigen Themen hat sowohl die Klasse Erkenntnisse gewonnen und bei der Demonstration weitergegeben.
Text: C. Karaduman